Rithy Panh hat als Zehnjähriger den Überfall der Roten Khmer erlebt. Seine Eltern sind nach der Vertreibung im Arbeitslager umgekommen, er selbst überlebte nur knapp. Seither bearbeitet er in intensiven Filmen, wie „S-21: Die Todesmaschine der Roten Khmer“ (2003) das kambodschanische Trauma. In „The Missing Picture“ widmet er sich nun seiner eigenen Familiengeschichte. Vom Schreckensregime der Jahre 1975-79 blieben nur Propagandabilder. Wie kann man für seine Erinnerungen angemessenere, wahrhaftige Bilder finden? Wie Gräueltaten dokumentieren, wenn Foto- und Filmaufnahmen fehlen? Rithy Panh findet eine nicht nur ästhetisch überzeugende Form, die lange nachwirkt. „The Missing Picture“ wird so auch zum Dokument einer lebenslangen Suche nach der Bedeutung, Rekonstruktion und Bewältigung von Erinnerungen.

Anschließende Diskussion mit Dr. Markus Karbaum, Politologe und Chronist kambodschanischer Gegenwartspolitik.