Nach einem langen Castingtag für seine Inszenierung von "Venus im Pelz" ist der Pariser Theaterregisseur und -autor Thomas erschöpft. Keine Kandidatin entsprach seinen Ansprüchen. Da taucht die leicht vulgäre Vanda in letzter Minute auf und überrascht ihn durch Wandlungsfähigkeit und Verständnis für die Rolle. Zwischen Leidenschaft, dunklem Begehren und Abhängigkeit verwischen sich die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Das Machtverhältnis zwischen Intellektuellem und scheinbar geistig schlichter Schauspielerin kehrt sich um.
Roman Polanskis filmische Adaption des auf der Titel-gebenden Novelle von Leopold von Sacher-Masoch basierenden Broadwayhits von David Ives reduziert sich auf zwei Menschen und ist eine raffinierte Mischung aus Ironie und Spott, kaltem Geschlechterkrieg, lustvoller Selbstunterwerfung und sadistischer Dominanz. Emmanuelle Seigner zwischen Vamp und (Rache)Göttin zeigt ihre bisher beste Performance, an ihrer Seite agiert Mathieu Amalric, der durch seine Ähnlichkeit mit dem jungen Polanski interessante Interpretationsmöglichkeiten eröffnet.